Erforsche Seen und Flüsse in deiner Nähe!

Das GewässerCampus-Projekt
Im Projekt GewässerCampus können Schüler:innen eine photometrische Gewässeranalyse durchführen und die Ergebnisse in einer Webanwendung veröffentlichen und analysieren. Im Zentrum steht dabei die Idee, dass Schüler:innen in direkt am Untersuchungsort durchgeführten Experimenten ein Gewässerprofil erstellen und auswerten. Dabei werden durch die Integration eines Citizen Science - Ansatzes wissenschaftspropädeutische Kompetenzen erworben.
So funktioniert`s:
1. Gewässer auswählen
Wähle einen See oder Fluss in der Nähe deiner Schule aus, den du untersuchen möchtest. Im Online-Portal GewässerCampus kannst du recherchieren, für welche Gewässer schon Messungen durchgeführt wurden.
2. Vorbereitung & Planung
Zusammen mit deiner Lehrkraft wird die Untersuchung des Gewässers vorbereitet. Dabei lernst du die Funktionsweise des Messgeräts kennen und kannst mit entscheiden, welche Parameter untersucht werden sollen.
3. Messung durchführen
Macht gemeinsam eine Exkursion zum ausgewählten Gewässer und untersucht eine Gewässerprobe. Direkt vor Ort analysiert ihr mit dem tragbaren Photometer die Probe und dokumentiert den Zustand des Gewässers.
4. Ergebnisse eintragen
Trage deine Ergebnisse im Online-Portal ein. Dort wird dir angezeigt, wie du den Messwert interpretieren kannst. Deine Messung hilft dabei mehr Daten über den Zustand unserer Gewässer zu sammeln und auszuwerten.
Informationen für Lehrkräfte
Stetige Überdüngung, hohe Schadstoffkonzentrationen in der Atmosphäre, die in saurem Regen resultieren und auch belastete kommunale Abwässer haben einen negativen Einfluss auf die Qualität von Gewässern. Neben dem daraus entstehenden gesundheitlichen Risiko zeigen sich starke Auswirkungen auf die Biodiversität und den Zustand des gesamten Ökosystems, sodass der Gewässerschutz im Interesse der Gesamtbevölkerung ist.

Die Ökologie von Gewässern ist zwar auch ein fester Bestandteil des naturwissenschaftlichen Unterrichts, doch aufgrund der komplexen Messprotokolle und der benötigten kostenintensiven Laborausstattung wird der Themenkomplex dort fast ausschließlich theoretisch behandelt. Die Analyse der Gewässergüte beinhaltet eine Konzentrationsbestimmung der für den chemischen Gewässerzustand nach der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) charakteristischen Parametern Ammonium, Nitrat, Nitrit, Sulfat, Phosphat und pH-Wert. Dazu wurde ein Set einfach durchzuführender experimenteller Methoden und ein portables, kostengünstiges Photometer entwickelt.

In der im Rahmen dieses Projektes entwickelten und unter einer Open-Source Lizenz veröffentlichten Webanwendung wird den Teilnehmenden die Möglichkeit gegeben, ihre erhobenen Messdaten zu sammeln und zu veröffentlichen, die Ergebnisse und Auswertungen interaktiv einzusehen und so zur Erstellung eines flächendeckenden Netzes aus Messwerten zur Gewässergüte beizutragen. Dieser Prozess wird durch kontextorientierte Unterrichtsmaterialien und Dokumente für Lehrkräfte begleitet.
Das Projekt GewässerCampus wird durch die gemeinnützige desklab UG (haftungsbeschränkt) in Zusammenarbeit mit dem Lehrgebiet für Bioverfahrenstechnik der RPTU (Standort Kaiserslautern) durchgeführt und durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt finanziell gefördert.